BESCHREIBUNG
Wer findet verschiedene Wege? Wer erkennt eigene Fehler?
Kann ein Kind nur auf einem Weg rechnen, muss es diesen beschreiben und auf andere Zahlen übertragen können. So lässt sich einschätzen, ob er universell anwendbar ist. Falls das nicht der Fall ist, können dem Kind Aufgaben gestellt werden, bei denen seine Strategie nicht funktioniert und es gezwungen ist, einen anderen Weg zu suchen.
Beispiel: Die Strategie "Stellenwerte extra" funktioniert bei allen Additionen und der Subtraktion 586 - 435 (500 - 400, 80 - 30, 6 - 5), nicht aber bei Subtraktionen mit Übertrag wie 543 - 465.
Kinder von fehlerhaften oder allzu speziellen Rechenstrategien abzubringen kann schwierig sein. Das Kind muss oft in einem längeren Prozess entsprechend begleitet werden.EINORDNUNG
Ablage
Strategien und Kontrollen, sich selber kontrollieren
Anforderungen
grundlegend
Sozialformen
Einzelarbeit, Lehrerinterview
Modultyp
Standortbestimmung
DIFFERENZIERUNG
Fehler(-quellen) zu erkennen ist oft schwierig – zumal die eigenen.
Hilfe ist hier notwendig. Damit wirklich geholfen werden kann, müssen fehlerhaft gelöste Aufgaben unbedingt im Arbeitsheft stehen bleiben. Den Kindern muss klar sein, dass Fehler zum Lernen gehören und kein Versagen bedeuten. Schlimm ist lediglich, immer wieder dieselben Fehler zu begehen und es nicht zu merken.
Längerfristiges Ziel ist es, dass die Kinder Strategien zur Selbstkontrolle finden und nutzen.
Kopiervorlage:
Aufgaben aus den diagnostischen Tests von Gerster.
Wie werden bei den Aufgaben zur Subtraktion die Nummern
13) 23426 - 23762 und 14) 7668 - 43945
gelöst? Wer reklamiert? Wer rechnet einfach den Unterschied?STICHWÖRTER
addieren, Fehler, Rechenweg, Selbstkontrolle, Sicherheit, subtrahieren
LITERATUR
Radatz, H.: Fehleranalysen im Mathematikunterricht. Braunschweig 1980.
Lorenz, J.H. / Radatz, H.: Handbuch des Förderns im Mathematikunterricht. Hannover 1993.
Gerster, H.-D.: Schülerfehler bei schriftlichen Rechenverfahren. Freiburg1982.